Freitag, 7. August 2015

Black Dog Story.

Der schwarze Hund erwacht.

Ich weiss nicht, warum; im Nachhinein erscheint es mir fast amüsant.

Bis zu meinem Wechsel von der Grundschule aufs Gymnasium hatte mein schwarzer Hund stets geschlafen. Ich war ein zwar ungewöhnlich nachdenkliches, aber dennoch recht fröhliches Kind. Glaube ich. Wie fröhlich ich tatsächlich war, weiss ich nicht. Ich glaube in Wirklichkeit nicht allzu fröhlich. Den Erzählungen nach jedoch: Ich war ein recht fröhliches Kind. Etwas weltfremd, ja, aber nie allzu auffällig. Doch mit unserer Ankunft am Gymnasium begann für den schwarzen Hund das große Fressen und für mich etwas, das sich zunächst wie der Anfang vom baldigen Ende anfühlte.

Woran er sich diesmal labte? Mobbing.

Keine Ahnung warum, aber ich war von Anfang an eines der beliebtesten Mobbingopfer der Klasse. Selbst andere Mobbingopfer fanden noch Gefallen daran, mich zu mobben. Ein Grund, neben den schon zu Grundschulzeiten vorhandenen Gründen, war mein zunehmendes Gewichtsproblem. Schon in der Grundschule war ich kräftig gebaut gewesen, nun fing ich jedoch an moppelig zu werden. Einer meiner Klassenkameraden perfektionierte das Gewichtsmobbing. Für diesen Jungen war es nie notwendig gewesen, mich beim Namen zu nennen. Ich war das "dicke Ding". Und ich wehrte mich nicht. Meine Mutter hatte gesagt, wenn ich mich nicht wehre, nehme ich ihm den Spaß daran. Auf alle anderen wirkte das wie eine kalte Gleichgültigkeit, vor der sie, wie mir später einige erklärten, Angst bekamen. Meine Lehrer halfen mir nicht. Viele wussten wohl nichts. Die, die es wussten, dachten eine Zwangsversöhnung zwischen jenem Jungen und mir wäre nicht nur möglich, sondern die Lösung schlecht hin.

Ich erlitt meinen ersten ausgewachsenen Nervenzusammenbruch. In der sechsten Klasse.


Der Hund erwachte.

Doch weder ich noch irgendwer sonst bemerkte ihn zu diesem Zeitpunkt. Und wer ihn zwar bemerkte, denn sicherlich gab es solche Personen, der erkannte ihn nicht.

Wer glaubt schon an ein Kind mit leichten bis mittleren Depressionen?!

Ich war intelligent, das war nie ein Geheimnis. Und in den Köpfen der Leute war ich zu intelligent für eine Depression. Daher die kurze Info: Niemand ist zu intelligent oder zu dumm oder zu irgendwas für eine Depression!! Man ist ja auch nicht zu intelligent für Krebs.

Ich selbst gab mich meinem schwarzen Hund zu jener Zeit, ohne es überhaupt zu merken, bedenkenlos hin. Denn er nahm mir den Schmerz wie kein anderer es tat!

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