Donnerstag, 6. August 2015

Black Dog Story.

Geboren mit einem Welpen

Es hat damals vor 22 1/2 Jahren wohl niemand gewusst. Meine Mutter hat an jenem Samstag im Januar nicht nur ein kleines Mädchen zur Welt gebracht, mit mir wurde ein kleiner schwarzer Welpe geboren. Unsichtbar. Vermutlich noch viele Jahre schlafend.

Eine Depression kommt nicht immer einfach von heute auf morgen und schreit "hallo, huhu, hier bin ich!". Sie kommt auch nicht immer schleichend. Und sie braucht nicht immer einen konkreten Auslöser, wie einen Todesfall oder ähnliches. Eine Depression liefert nicht immer einen offen für alle sichtbaren Grund für ihr erscheinen. Und sie verlässt einen nur sehr sehr selten wieder ganz.

In meinem Fall schlummerte dieser kleine schwarze Welpe schon bei meiner Geburt als Veranlagung in mir. Beide meiner Elternteile gaben ihn mir mit auf den Weg. Und beide können und wollen bis heute nicht akzeptieren, dass er schon immer einfach da war und ich ihn nicht einfach so weg geben kann und ich mich auch nie entschieden habe, ihn zu bekommen und zu behalten. Er war einfach von Anfang an da, ein Teil von mir.

Und obwohl er die ersten Jahre meines Lebens tief und fest schlief, wuchs er doch mit mir heran. Und wie Hunde das so an sich haben: sie werden schneller erwachsen als wir Menschen. Bevor ich also überhaupt ahnen konnte, dass ein schwarzer Hund in meinem Leben existiert, war er erwachsen und ich noch immer ein Kind. Ein Kind, schon immer irgendwie anders als die anderen Kinder.
Und die anderen Kinder haben meinen schwarzen Hund unwissentlich immer und immer wieder gefüttert, so dass er bei seinem Erwachen nicht nur erwachsen war, er war auch groß und stark und bereit, mich zu unterwerfen!

Wie sie ihn gefüttert haben? Ein Wort: Mobbing.
In der Grundschule schlugen sie mich teilweise nach dem Sportunterricht mit ihren Turnbeuteln, sie fanden eklig, dass meine Brüste so früh zu wachsen begannen, und meine Größe und Intelligenz gaben einigen von ihnen ebenfalls genug Anlass für Hänseleien und um mich spürbar auszuschließen. Zwar hatte ich in der Grundschule noch ein Gerüst aus Freunden, welches mich trug. Doch waren das eher von den Eltern gemachte Freundschaften und keine davon hielt lange über jene Zeit hinaus,

So war der schwarze Hund gegen Ende meiner Grundschulzeit schließlich stark genug, um zu erwachen und ich wusste lange lange nicht wie mir geschah...

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