Samstag, 14. Juli 2018

Another Demon Story

Eine gesunde Ernährung ist nun wichtiger denn je
Und bisher hab ich nur Scheiße gefressen.

Nachdem ich gestern Vormittag also meinen "ich kann, darf und will nicht all die Dinge und Menschen verlieren, die mir wichtig sind"-Anfall hatte, der sicherlich auch gar nicht so ungewöhnlich ist, geht es mir heute diesbezüglich schon wieder um einiges besser. Im Laufe des gestrigen Tages habe ich mir einiges nochmal ganz aktiv bewusst gemacht. Die Menschen, die weiterhin in mein Leben passen, werden bleiben - alle anderen darf ich nicht zum Bleiben zwingen. Wenn mein Job weiterhin zu meinem Leben passt, werde ich ihn halten können - wenn nicht, werde ich einen neuen finden. Alle Dinge sind im Fluss und ich werde sie nicht aufhalten können, ohne dabei mich oder andere unglücklich zu machen. "Let it go!", ist gar kein so verkehrtes Motto. Deshalb werde ich die blöde, olle Verlustangst jetzt einfach ziehen lassen. Auf Wiedersehen, liebe Verlustangst. Du kannst mir nichts nehmen, was wirklich zu mir gehört.

Nachdem ich das nun also verinnerlicht habe - und ja, ich weiß, ich werde mir das noch häufiger vor Augen halten müssen, das ist ganz normal - kann ich mich dem nächsten großen Thema zuwenden: gesunde Ernährung. Ich glaube, wenn ich in den letzten Tagen jemandem von meiner Diagnose erzählt habe, war in vier von fünf Fällen die erste Reaktion irgendein Ernährungstipp. Und das ist toll! Denn zum einen zeigt es, dass den Leuten nicht egal ist, was mit mir geschieht, sonst würden sie sich nicht die Mühe machen, mir Tipps zu geben. Zum anderen drämmelt es mir aber auch von Anfang an ein: "Mädel, achte auf deine Ernährung!" Und da ich da bisher immer eher Nachlässig war - mein Übergewicht kommt ja nicht von ungefähr - kann es gar nicht schaden, bei diesem Thema direkt so indoktriniert zu werden.

Was ich Euch noch nicht erzählt habe: als ich vorgestern unterwegs war, um meine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für Dienstag und Mittwoch abzugeben, habe ich direkt die Gelegenheit genutzt, mich nach meinen Möglichkeiten für Unterstützung durch meine Krankenkasse zu erkundigen. Etwas, das ich Euch auch nur wärmstens empfehlen kann!
Der Mitarbeiter war auch wirklich nett und verständnisvoll und auch ein wenig positiv überrascht, dass ich mich direkt einen Tag nach der Diagnosestellung auf den Weg gemacht habe, um einen guten Weg für mich und meinen neuen Plagegeist zu finden. Ich habe mich übrigens noch nicht entschieden, welche Gestalt der Rheuma-Dämon hat. Tatsächlich habe ich die Möglichkeit bis zu fünf Termine bei einer zertifizierten Ernährungsberatung bezuschusst zu bekommen, sowie zwei Mal im Jahr zB einen Yogakurs oder aber Wassergymnastik. Das ist schon ziemlich cool und ich freue mich da auch wirklich drüber. Das sind nämlich gar keine schlechten Optionen.
Außerdem bietet mir meine Krankenkasse die Möglichkeit zu Onlinecoachings - was ich gerade jetzt zu Beginn gar nicht so verkehrt finde und weshalb ich gestern direkt in ein online Ernährungscoaching gestartet bin, mit dem Ziel in den nächsten 12 Wochen gut 5kg abzunehmen. Zum einen ist es natürlich nett, in Zukunft weniger Gewicht auf den Hüften zu haben und dadurch auch direkt meine Gelenke zu entlasten, zum anderen lerne ich dadurch automatisch eine gesündere Ernährungsweise kennen. Mir ist direkt am ersten Tag vor Augen geführt worden, dass selbst Nahrungsmittel, die ich eigentlich für relativ gesund hielt, eigentlich ziemlicher Mist sind. Natürlich könnte ich jetzt sagen: "Kann doch gar nicht sein, was ein Schwachsinn!", doch ich habe mich dafür entschieden, dem so genannten Ampelprinzip und dem Prinzip des Abnehmens durch eine gesunde Energiedichte jetzt einfach mal wenigstens für die nächsten 12 Wochen eine ernsthafte Chance zu geben und es völlig vorurteilsfrei auszuprobieren. Danach kann ich immer noch entscheiden, ob diese Form der Ernährung für mich geeignet ist.

Schritt 1 auf dem Weg zu einer gesünderen Ernährung ist es, meiner täglichen Flasche Mate "Bye bye!" zu sagen. Seit gestern Nachmittag trinke ich nun fleißig stilles Wasser. Und um dem ganzen wenigstens ein bisschen Geschmack zu geben, habe ich Gurke und Zitrone in das Wasser gegeben, sowie ein paar Minzeblätter. Das funktioniert scheinbar auch sehr gut für mich. Ich mag den Geschmack, ich mag die Frische des Ganzen und obwohl ich eigentlich dazu neige, viel zu wenig zu trinken, habe ich allein heute schon meine ersten 750ml weg. Was schon ein Drittel meines Tagesbedarfs ist, laut dem Ernährungscoaching.

Natürlich ist das jetzt nur ein kleiner erster Schritt, aber es tut immer gut, direkt Erfolge zu bemerken und festzustellen, dass das alles gar nicht so schwierig und schlimm ist, wie man immer befürchtet.

Falls Ihr noch irgendwelche Ernährungstipps für mich habt und zum Beispiel wisst, was für Nahrungsmittel man als Rheumapatient unbedingt meiden sollte oder welche dagegen total gut für einen sind, dann tickert das gern in die Kommentare!! Ich werde das alles zusammentragen und dann im Laufe der Zeit eine Liste erstellen, die dann auch im Blog landet. Und ich freue mich da wirklich über jeden noch so nichtig erscheinenden Beitrag! Denn wenn man plötzlich vor dieser Herausforderung steht und quasi bei null startet ohne Wissen, ohne Erfahrungen, ohne Orientierung, dann ist wirklich jeder Tipp hilfreich!

3 Kommentare:

  1. Mehr Fisch als Fleisch

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    1. wunderkotztuete14. Juli 2018 um 13:48

      vielen lieben Dank für deinen Beitrag! <3

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  2. Bei Krankheiten die auf Entzündungen basieren hilft es häufig auf Milchprodukte zu verzichten. Wenn dus dir zutraust könntest du ja auch mal über vegane Ernährung nachdenken, die wirkt sich ja nachweislich bei vielen Krankheiten positiv aus.

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